Im Sommersemester 2010 ist Andrei S. Markovits Ustinov-Gastprofessor. Er ist Arthur F. Thurnau Professor und Karl W. Deutsch Collegiate Professor of Comparative Politics and German Studies an der University of Michigan, Ann Arbor.
Das Thema seiner Lehrveranstaltungen lautet:
Sportkulturen im weltweiten Vergleich – Die emanzipatorischen und diskriminierenden Dimensionen von Massensport in industriellen Gesellschaften.
Kurzbiographie von Andrei S. Markovits
Markovits ist Politikwissenschafter und Soziologe an der University of Michigan in Ann Arbor. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählt neben der Befassung mit Demokratietheorien, der Neuen Linken, Antiamerikanismus sowie Antisemitismus auch die Beschäftigung mit Sport.
Aktuelle Publikationen:
- Uncouth Nation: Why Europe dislikes America (Princeton: Princeton University Press, 2007).
(auf Deutsch: Amerika, dich hasst sich’s besser. Antiamerikanismus und Antisemitismus in Europa, Hamburg: KVV konkret, 2004) - Querpass: Sport und Politik im transatlantischen Raum (Göttingen: Verlag Die Werkstatt, 2007), mit Lars Rensmann
PROGRAMM
Inhalte: Kaum eine andere soziale Institution ist von ihrem Selbstverständnis her so meritokratisch, und damit egalitär und auch emanzipatorischer, als der moderne Sport. Gleichzeitig aber verkörpert der moderne Sport auch Charakteristika der Exklusion, der Diskriminierung, und anderer Faktoren, die sozial reaktionärer Natur sind. Auf der methodologischen Grundlage einer historisch beeinflussten vergleichenden politischen Wissenschaft (comparative politics) und politischen Soziologie wird versucht, modernen Sport als Massenkultur in den westlichen Demokratien Europas und Nordamerikas zu analysieren.
Ziele: Überblick zu wichtigen Entwicklungen des Sports als Massenkultur in Europa und Amerika, mit Exkursen in andere Teile der Welt, von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute; Verständnis von den kosmopolitischen und konterkosmopolitischen Dimensionen des modernen Sports
Zeitplan | ||
MO 03.05.2010 | Vortrag im Rahmen der Wiener Vorlesungen, um 19.30 Uhr im Alten Rathaus (1010 Wien, Wipplingerstraße 8)
Sport: Motor und Impulssystem für Emanzipation und Diskriminierung – Überblick über die anschließende Vorlesungsreihe |
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Die folgenden Vorlesungen finden in verschiedenen Räumlichkeiten der Universität Wien statt. | ||
MI 05.05.2010 |
11.00-13.00 |
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum |
FR 07.05.2010 |
11.00-13.00 |
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum |
MO 10.05.2010 |
11.00-12.30 |
Auditorium Maximum Hauptgebäude, Tiefparterre, Stiege 10 |
MI 12.05.2010 |
11.00-12.30 |
Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5 |
FR 14.05.2010 |
11.00-13.00 |
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum |
MI 19.05.2010 |
11.00-12.30 |
Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5 |
FR 21.05.2010 |
11.00-13.00 |
Hörsaal 47 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8 |
MI 26.05.2010 |
11.00-12.30 |
Hörsaal 23 Hauptgebäude, 1.Stock, Stiege 5 |
FR 28.05.2010 |
11.00-12.30 |
Hörsaal 47 Hauptgebäude, 2.Stock, Stiege 8 |
MO 31.05.2010 |
11.00-13.00 |
Hörsaal D Unicampus Hof 10 Hirnforschungzentrum |
Art der Leistungskontrolle: Schriftliche Arbeiten.
Für ein Zeugnis über die Vorlesung muss eine schriftliche Prüfung geleistet werden. Der erfolgreiche Seminarabschluss benötigt die Verfassung einer auf Forschung beruhenden wissenschaftlichen Arbeit.
Literatur:
Christiane Eisenberg, „English Sports“ und Deutsche Bürger. Eine Gesellschaftsgeschichte 1800 – 1939
Christiane Eisenberg, Fußball, soccer calico. Ein englischer Sport auf seinem Weg um die Welt
Fabian Braädle und Christian Koller, Goooal!!! Kultur- und Sozialgeschichte des modernen Fußballs
Allen Guttmann, A Whole New Ball Game: An Interpretation of American Sports
Allen Guttmann, From Ritual to Record: The Nature of Modern Sports and Sports Spectators
Simon Kuper and Stefan Szymanski, Soccernomics: Why England Loses, Why Germany and Brazil Win, and Why the United States, Japan, Australia, Turkey – and even Iraq – Are Destined to Become the Kings of the World’s Most Popular Sport
Franklin Foer, How Soccer Explains the World: An (Unlikely) Theory of Globalization
Benjamin G. Rader, American Sports: From the Age of Folk Games to the Age of Televised Sports
David Karen und Robert Washington, The Sports and Society Reader
Robert Washingon und David Karen, Sport, Power, and Society: Institutions and Practices – A Reader
Eva Kreisky und Georg Spitaler, Arena der Männlichkeit. Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht
Fan Hong und J.A. Mangan, Soccer, Women, Sexual Liberation: Kicking off A New Era
Andrei S. Markovits und Steven Hellerman, Im Abseits. Fußball in der amerikanischen Sportkultur
Andrei S. Markovits und Lars Rensmann, Querpass. Sport und Politik in Europa und den USA
Andrei S. Markovits und Lars Rensmann, Gaming the World: How Sports Are Reshaping Global Politics and Culture
Wolfgang Maderthaner, Alfred Pfoser, Roman Horak, Die Eleganz des runden Leders